In der Lebensmitte, meist zwischen Mitte 40 und bis Ende 50, durchleben wir Frauen eine Umstellung der Hormone, die sich mit Rhythmusveränderungen im Zyklus ankündigt.
Es ist ein Abschied von der Fruchtbarkeit. Für manche Frauenseele die noch einen unerfüllten Kinderwunsch in sich trägt, bedeuten diese hormonellen Veränderungen oft einen großen Verlust. Für andere Frauen bedeutet das Ende der Fruchtbarkeit eine Befreiung.
Die Wechseljahre sind für viele Frauen ein Schreckgespenst mit unkontrollierten Hitzewallungen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und der Angst dass dies nun das Ende ihres Frauseins bedeutet. Tatsächlich werden aber nur ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren von starken Wechseljahrsbeschwerden heimgesucht. Jede Frau nimmt diese körperlichen Veränderungen anders wahr und nicht alle Frauen müssen körperliche Veränderungen bemerken.
Es ist die Zeit in der wir die Jugendlichkeit definitiv hinter uns lassen. Doch das bedeutet nicht, dass wir unserer Weiblichkeit Ade sagen. Ganz im Gegenteil glatte Haut und ein straffer Körper alleine machen keine Schönheit aus! Frauen in diesem Alter bringen eine ganz besondere Art von Attraktivität und Ausstrahlung mit. Nicht wenige Frauen werden im Alter attraktiver als je zuvor. Obwohl oder vielleicht auch gerade weil, sie zu ihren Fältchen stehen.
Auch im familiären Umfeld kommt es zum Wandel. Die Zeit der Familienmanagerin ist meist abgeschlossen, die Kinder sind selbständig, vielleicht schon aus dem Haus.
Es ist die Zeit, in der Frauen wieder einen Blick auf sich selbst finden. Sich ihrer eigenen Bedürfnisse wieder bewusst werden, die in der aufopfernden Familienphase oder Karrierephase oftmals verloren gegangen sind.
Mit der gesammelten Lebenserfahrung können die Wechseljahre zu einer Wachstumsphase und einem Neubeginn werden.
Warum nicht noch im Beruf neue Schwerpunkte setzen, vieleicht noch den Schritt wagen und ein Studium aufnehmen oder eine neue Berufsausbildung beginnen, oder sich endlich mit Muße künstlerisch betätigen?
Das Wort Klimakterium kommt aus dem griechischen klimaktér und steht für: Stufenleiter, kritischer Zeitpunkt, Höhepunkt, aber auch Übergang zu Wichtigeren, Bedeutsameren ((https://de.wikipedia.org/wiki/Klimakterium)).
Mit Beginn der Wechseljahre treten Frauen in einen neuen Lebenszyklus ein. Es beginnt der Wechsel von der reproduktiven Phase in die postmenopausale Phase.
Es ist ein jahrelanger Zeitraum der verschiedenen lang dauert und meistens einen Zeitraum, von 7 Jahre vor und 7 Jahre, nach der letzten Blutung umfasst.
Ursächlich liegt eine Änderung im Hormonhaushalt zugrunde.
Das Klimakterium gliedert sich in die Phasen Prämenopause, Perimenopause, Menopause und Postmenopause.
Was wechselt und verändert sich auf körperlicher Ebene?
Es beginnt mit der Prämenopause. Die Phase, in der zunehmend unregelmäßige Menstruationszyklen auftreten. In dieser Phase verändert sich oft sowohl die Stärke der Blutung, als auch ihre Regelmäßigkeit.
Die Periode kommt mal früher und mal später.
In dieser Zeit können die Zyklen verlängert (über 35 Tage) oder verkürzt (unter 21 Tage) sein. Grund dafür sind Eizellreifungsstörungen.
Die länge eines Menstruationszyklus ist von der Eizellreifung abhängig. Dies geschieht in der ersten Zyklushälfte und ist zeitlich variabel. Verzögert sich die Eizellreifung kann sich der Eisprung nach hinten verschieben.
Die zweite Zyklushälfte (Lutealphase) ist zeitlich stabil. Nach dem Eisprung bleibt der Gelbkörper für 10-11 Tage bestehen und entwickelt sich langsam zurück, bis er kein Progesteron mehr produziert. Es kommt daraufhin zu einem Zusammenziehen der Gebärmutterarterien, die Durchblutung der aufgebauten Gebärmutterschleimhaut nimmt ab und schließlich setzt die monatliche Blutung ein.
Die Eizellreifung läuft nicht mehr ganz regelmäßig ab und die ovarielle Reserve (Anzahl an Primärfollikel) wird immer weniger.
Es kann ein Eisprung stattfinden oder auch nicht.
Unsere Hormonsteuerung unterliegt einem Regelkreislauf und wird über den Hypothalamus im Zwischenhirn und der damit verbundenen Hormondrüse Hypophyse geregelt. Die Hypophyse versucht noch einige Zeit die Eireifung und Östrogenproduktion anzuregen und schüttet vermehrt follikelstimulierendes Hormon (FSH) aus.
Dieser starke FSH Impuls führt häufiger dazu, dass zwei Follikel zum sogenannten „prominenten Follikel“ heranreifen und sprungreif werden. Dadurch können dann zwei Eizellen gleichzeitig springen. Daher haben Frauen in dieser Lebenszeit auch etwas häufiger Zwillingsschwangerschaften (zweieiige Zwillinge).
Die vermehrte Östrogenproduktion kann zu einer stark aufgebauten Gebärmutterschleimhaut führen und somit kann es zu einer verstärken Intensität der Menstruation kommen.
Trotz vermehrter Östrogenproduktion reifen die Follikel und Eizellen nicht immer soweit heran, dass in jedem Zyklus der Follikel rupturiert (aufreißt). Das führt dazu dass kein Gelbkörper entsteht, der das Progesteron freisetzt, wodurch ein Progesteronmangel entstehen kann.
Zu Beginn der Wechseljahre steht der Progesteronmangel im Vordergrund. Der Mangel an Progesteron kann dazu führen, dass das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht gerät, so dass eine Östrogendominanz daraus erfolgt.
Die Perimenopause liegt ein bis zwei Jahre vor und nach der eigentlichen Menopause und kann als der eigentliche „Wechsel“ bezeichnet werden. Sie ist damit die Phase zwischen der Prä- und der Postmenopause.
Achtung!! Eine Schwangerschaft ist immer noch möglich, auch wenn die Periode für ein paar Monate ausgesetzt hat.
Die Menopause kann erst nachträglich mit Sicherheit angegeben werden. Unter Menopause versteht man das vollständige Ausbleiben der Menstruation über einen Zeitraum von mindestens 12 Monaten.
Die Postmenopause, beginnt die 1 – 2 Jahre nach der Menopause und umfasst einen Zeitraum von ca. 7 – 15 Jahren.
Heutzutage sind Frauen um die 50 so aktiv und attraktiv wie noch nie. Doch für manche Frauen erhöht sich der Druck mithalten zu können. Unsere Gesellschaft wünscht sich ewige Jugend, von der die Industrie gut profitiert Es ist für uns Frauen oft nicht einfach einen gesunden Umgang mit diesen Wertvorstellungen zu finden.
Frauen die dieser Lebensphase positiv begegnen können und sich selber annehmen und zu ihrem Alter stehen und die Chancen die der Wechsel mit sich bringt, für die eigene Weiterentwicklung ergreifen, werden oftmals weniger unter Wechseljahrsbeschwerden zu leiden haben.((Quelle Bild Luxstorm auf Pixabay))