Was sind eigentlich Hormone?
Hormone sind unsere „Anteiber“! Es sind biochemische Signalstoffe die den Stoffwechsel und eine Vielzahl wichtiger Körperfunktionen steuern. Die Hormonregulation unterliegt einem komplexen System, bei dem nicht nur das Zielorgan beteiligt ist.
Wie funktionieren hormonelle Abläufe?
Viele hormonelle Abläufe unterliegen einem übergeordneten Steuerkreislauf wie die Sexual(Steroid)-Hormone oder die Schilddrüsenhormone.
Hypothalamus->Freisetzungshormone ->Hypophyse -> Wirkhormone -> Zielzelle mit spezieller Wirkung->Information an Hypothalamus—negatives Feedback zur Hormonausschüttung notwendig
Beispiel Sexualhormone: Der Hypothalamus („Chef“) bekommt die Information, dass ein Hormonbedarf beseht und setzt das GNRH – Gonadotropin-Releasing-H. frei — das regt die Hypophyse („Abteilungsleiter“) an das FSH Follikelstimulierende Hormon freizusetzten (Follikelreifung und Wachstum)—Follikel sezernieren in der Wachstumsphase Testosteron, dass enzymatisch in Östrogen umgewandelt wird —wenn das Östrogen eine Hochlage im Zyklus erreicht — wird LH (Lutenisierendes H.) in der Hypophyse ausgeschüttet—der Eisprung findet statt — der Gelbkörper wird umgebaut und produziert Progesteron sowie in geringen Mengen Östrogen — wenn keine Befruchtung stattfindet— vergeht der Gelbkörper nach 10-12 Tagen und stellt die Hormonproduktion wieder ein.
Auch bei den Schilddrüsenhormonen gibt es einen Regelkreislauf, bei dem eine Bedarfsmeldung an die übergeordneten Hormondrüsen („Chef“ und „Abteilungsleiter“) erfolgt, durch die dann die Ausschüttung des Wirkhormons ausgelöst wird. So erklärt sich warum ein i.d.R. hoher TSH-Wert, Thyreoidea-stimulierendes Hormon (Hypophysen-Schilddrüsen-/Steuerhormon) niedrige Schilddrüsenhormone T3 /T4 zur Folge hat und umgekehrt i.d.R. hohe T3/T4 Werte niedrige TSH-Werte zu Grunde liegen.
Wie funktionieren Hormone?
Hormone kann man sich als einen Informationsschlüssel vorstellen und den Rezeptor als ein Schloss. Das Hormon schließt das Schloss der Zelle auf und die Information/Aufgabe des Hormons wird dort freigesetzt und wird in der Zelle wirksam
Was nimmt Einfluss auf den Hormonhaushalt?
- Der Auf- und Abbau der Hormone
Die Leber ist am Auf- und Abbau der Hormone beteiligt und nimmt Einfluss auf die Synthesegeschwindigkeit
Die Leber bildet viele Hormonvorstufen, sowie Transportmoleküle die den Hormontransport übernehmen.
Die Leber entgiftet in Phase 1 unter zu Hilfenahme von verschiedenen Enzymen und zerlegt das Hormon oder Gift in kleine Bestandteile, es entstehen Metaboliten. Manche Metaboliten sind toxischer als der Ausgangsstoff (wie z.B. Östrogen-Metaboliten).
In der 2. Phase müssen die Metaboliten-Päckchen so bearbeitet werden (Konjugation), dass sie über Darm oder Niere ausgeschieden werden können.
- Die Anzahl, Empfindlichkeit der Hormonrezeptoren
Die Anzahl und Affinität der Hormonrezeptoren—(wie empfindlich ist der Rezeptor) nimmt Einfluss auf den Hormonhaushalt. Wenn ein Überangebot an Hormon vorhanden ist, werden die Rezeptoren unempfindlich und reagieren nicht mehr. Dieses Problem haben z.B. Patienten mit einem Diabetes mellitus, durch eine Unempfindlichkeit des Rezeptors auf Insulin (Insulinresistenz).
- Abbau der Hormone – (Hormonmetaboliten) hierfür ist eine gesunde Leber und ein funktionsfähiger Darm wichtig
- Körper- Geist- Seele: Das Nervensystem nimmt Einfluss auf die Hormonalge, alles was um uns herum passiert nimmt über Neurotransmitter Einfluss auf die Gesamt-Hormonlage.
- Die Immunologie nimmt ebenfalls Einfluss auf die Hormonlage und die Hormonlage nimmt Einfluss auf das Immunsystem.
Was führt zu hormonellen Dysbalancen:
- Östrogendominanz
- Progesteronmangel
- Nebennierenrinden-Schwäche (NNS)
- Schilddrüsen Störungen
- Gestörtes Darmmikrobiom
- Leber-/schwäche- störung
- Unverträglichkeit/Allergie
- Mikronährstoffmangel (aktivieren hormonelle Synthese)
- Erkrankungen an den Zielorganen oder übergeordneten Organen z.B. Hypohyse
Daher ist es zielführend hormonelle Dysbalancen ganzheitlich zu betrachten. Bei einem Hormonmangel macht eine alleinige Gabe von z.B. bioidentischen Hormonen wenig Sinn, wenn nicht auch die Leber- und Darmfunktion in den Therpiekanon mit einbezogen wird.
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